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24.11.1939 - Seite 6
Kemmerich schreibt (Seite 272) vom Wirken des weißen Magiers und dabei will ich erwähnen, daß ich unter dem „Szepter des Diogenes“ mir eben das selbe vorgestellt habe, wie den Herrscherstab des sogenannten weißen Magiers. Denn diesem ist, auf seinem höchsten Punkte „Gewalt (Herrschaft) gegeben über alle Dinge im Himmel und auf Erden.“ Da aber nach des Empedokles altem Satz „Gleiches nur von Gleichem erkannt wird“, gibt es wie Kemmerich oft genug sagt, jene Aristokratie des Geistes, die zwar keine Ordensstatuten hat, aber doch ein Orden ist, insofern es da nach Dienstgraden nämlich nach den erlangten geistigen Stufen oder Ringen geht. Oben sagte ich schon, daß der Schwerpunkt beim Mystiker innen liegt. Beim Menschen und beim Kosmos geht der Mystiker von innen aus. Kemmerich führt Seite 282 Meyring an: „beim Mystiker sind sozusagen Kopf und Herz vertauscht.“ Das ist gut gesagt und Meyring's Novellen usw. zeigen zur Genüge, was er von der Sache versteht. Also gegen die Stelle Seite 263, wo Eckehard erwähnt wird, muß ich, gelinde gesagt Einspruch erheben. Auch verstehe ich nicht, daß Kemmerich, obwohl er Buddha zur Grundlage hat, Laotse völlig ausläßt. Die, in deinem letzten Brief genannte [Stelle: „der Name; den man nennen kann, ist nicht der wahre Name. Der Sinn, den man ersinnen kann, ist nicht der wahre Sinn“ gibt eine Probe von der Bedeutung, die Laotse als Mystiker zukommt. ...]
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