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24.11.1939 - Seite 4

Vorn in das Buch habe ich einen Zettel gelegt, wo ich einige Bemerkungen notiert habe. Die Seitenzahlen sind angegeben und die Stellen durch einen kleinen Bleistiftstrich ang[ez]eichnet.

Ferner: Seite 51 „die Mystik ist dem Musikalischen ähnlich“ Das ist 100% wa[h]r und Schopenhauer war derjenige, der der Musik in seiner Philosophie denselben Platz mit der Mystik zusammen zugewiesen hat. Bei ihm ist diese Beziehung deutlich geklärt.

Michelangelo wird von Kemmerich auch führend genannt und ich lege dir ein Sonnett bei, daß von ihm stammt und ihn auch so kennzeichnet: „Und träumend wird der Himmel oft gefunden.“ Wenn ich von Mystik rede, so muß ich des Deutschen Eckehard [Eckhart] gedenken, von dem du auch einmal sagtest: Du freust dich, ihn kennen gelernt zu haben. (Durch eine Broschüre, die ich zu Anfang unserer Bekanntschaft dir einmal borgte.) Eckehard ist für mich einer der Pfeiler der Mystik und was Kemmerich „Scholastik“ an ihm nennt, ist wie du gleich an einem Zitat sehen wirst, „der Mantel der Liebe“, den er unter den Augen der Kirche über die Mystik decken mußte. Alfred Rosenberg (übrigens evtl. Muster eines w.[?weißen?, WH] Magiers) bricht in seinem Mythos dem Eckehard so gewaltig Bahn, daß sein Wirken noch ungeheuer groß sein wird.


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