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24.11.1939 - Seite 3
[... Entgegen einem Datum, daß ich dir einmal irrtümlich nannte, ist der Geburtstag] meiner Freundin der 19. Juli 1912. Vielleicht kannst du dazu Feststellungen machen. Du weißt ja, daß ich mich vom Schicksal nicht irritieren (imponieren) lasse.-
Ich freue mich, daß mein, dem Frieden gewidmetes Gedicht bei dir Anklang gefunden hat. Du hast recht, das „Salbadern“ ist anstößig. Aber von jedem Zukunftsplan müssen zunächst erstmal die Pfaffen ausgeschlossen werden. (Buddha lehnte sie ab und du siehst, welche Rolle ein gewöhnlicher Bhikkhu spielen will.) Sie haben zuviel auf dem Kerbholz. Ich wüßte im Moment keine Abänderung dafür. In deiner Annahme betreffs des bleibenden Unterschiedes Tier - Mensch hast du natürlich recht. Die Struktur der Biologie will ich nicht verbessern! Daß ich das Gedicht schreiben konnte, kommt daher, daß ich durch alle Fernrohre geguckt habe und wohl weiß, welche Möglichkeiten für die Gestaltung menschlichen Lebens noch gegeben sind. Ein weiteres Gedicht, daß, obwohl es von einem Selbstmordkandidaten handelt (aber keinem Hamlet!) stark positiv ist, lege ich bei.-
Du sagst, du habest vor 20 Jahren Glück gehabt, daß du auf der richtigen Seite standest. Ich glaube aber, daß der vom Juden geführte Plebs und vor allem seine Ideale der Vermanschung deiner Geistesart eben nicht gelegen haben. Es war sicherlich so Bestimmung. Nun will ich noch etwas ausführlicher werden über das „Weltbild des Mystikers“ und die dadurch aufgeworfenen Probleme.
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