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20.06.1939 - Seite 4
Wider verfallen! Gefällt es mir (in einer Nacht im Mai und so) laß ich es mir gefallen. Und ich gehe darin ziemlich weit. Genau so wie das Schöne ?fasse ich aber auch die Misere in jeder Gestalt an. Komme was wolle! Oder wie du sagst: was kann uns denn passieren? Wer alles Tiefe durchdacht hat, ist gewissermaßen unverwundbar. So wie das Leben läuft, müssen wir mitgehen. Und wir wollen es so, weil unser Wille dem wirklichen Schicksal nicht widerspricht. Ein gewisser Siegerstolz strahlt von all unsern Vorbildern auch den sogenannten „Pessimisten“ aus. Besonders froh bin ich, daß ich Thuang-tse habe. Z.B. „In echter Reinheit ungeübt sein, in stiller Einfachheit unwandelbar sein, gelassen nichthandeln, in allen Regungen sich nach des Himmels Wirken richten: das ist der Weg zur Pflege des Geistes.“ Solcher Stellen sind viele. Und sie sind unschätzbar.
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