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24.11.1939 - Seite 9

Ferner existiert für Schopenhauer: „die strenge Notwendigkeit alles Geschehens, selbst des allerzufälligsten.“ Womit deine Ansichten von Vorhersagen usw. stark gestützt werden z.B. „Weder unser Tun, noch unser Lebenslauf ist unser Werk; wohl aber das, was keiner dafür hält: unser Wesen und Dasein. Denn auf Grundlage dieses und der in strenger Kausalverknüpfung eintretenden Umständen und äußeren Begebeneiten geht unser Tun und Lebenslauf mit vollkommener Notwendigkeit vor sich. Demnach ist schon bei der Geburt des Menschen sein ganzer Lebenslauf, bis ins einzelne, unwiderruflich bestimmt; so daß eine Somnambule [Schlafwandler/in] in höchster Potenz ihn genau vorhersagen könnte. Wir sollten diese große und sichere Wahrheit im Auge behalten, bei Betrachtung und Beurteilung unseres Lebenslaufs, unserer Taten und Leiden.“ Diese Ansicht drängt ja auch Nietzsche, der in Vielem ein Kind Schopenhauers ist, zum Gedanken von der „ewigen Wiederkunft.“

Nach Bako von Verulanis Ausspruch „ist Magie praktische Metaphysik.“ Und der Kampf der Kirche rührt daher, weil die Kirche fühlt, daß (wie oben gesagt) die Magie über die Kirche hinausgeht. Der wirkende Geist wohnt nicht mehr im Himmel, sondern „er kehret bei uns selbst ein.“ So geht ein Faden von Mystik und Magie zu den übersinnlichen Reichen.


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