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20.06.1939 - Seite 2
Von mir aus unternehme ich ja nichts. Stehe ich doch allen festen Verhältnissen viel zu skeptisch gegenüber. Alles ist mir in höherem Sinne Spiel und deswegen bin ich für andere und in allen Verhältnissen ein unsicherer Faktor. Z. B. meine Auffassung über Pflicht oder Moral! Da darf ich gar nicht von reden. Vielleicht bessere ich mich aber noch. Eigentlich bin ich es mir und anderen schuldig wie Buddha, Nietzsche, Laotse, Heraklit zu verschwinden. Was nützt es, wenn ich dem Staat (Volk) hin und wieder diene, wenn mein ganzes Wesen doch letzten Endes nur einem philosophischem Prinzip, eben dem wahren Leben dienen kann. Das wahre Leben kann aber nicht in den Vielen der Zivilisation oder der staatlichen Funktionen gelebt werden. Diese Zeilen bedeuten natürlich keinen Abschluß. Irgendein besonderes Erlebnis, besondere Aufgaben würden vieles ändern. Aber im Prinzip sehe ich mich als ein Gestirn an, daß seinen [Höhepunkt überschritten hat. ...]
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