Noch etwas aus "Jenseits von Gut und Böse" Abs. 56
... wer mit einem überasiatischen Auge in die weltverneinendste Denkungsart (?Passion?) geblickt hat. Nicht mehr - wie Buddhismus und Schopenhauer -? im ?Banne? der Moral, der hat sich, ohne daß er es eigentlich wollte, die Augen für das Umgekehrte aufgemacht: für das Ideal des übermütigsten, lebendigsten u. weltbejahendsten Menschen, der sich nicht nur mit dem was war und ist vertragen gelernt hat, sondern ?es? so wie es war und ist wiederkommen sieht, in alle Ewigkeit hinaus, unersättlich da capo rufend. Nicht nur zu sich, sondern zum ganzen Stücke und Schauspiele ....
"Vielleicht ist am Christentum und Buddhismus (Abs. 61) nichts so ehrwürdig als ihre Kunst, noch den Niedrigsten anzulehren sich durch Frömmigkeit in eine höhere Schein-Ordnung der Dinge zu stellen und damit das Genügen an der wirklichen Ordnung, innerhalb deren sie hart genug leben, - und gerade diese Härte tut not! - bei sich festzuhalten." 2 Sätze weiter ... Religionen gehören als Züchtungs- und Erziehungsmittel in die Hand des Philosophen. - in Indien der Brahmanen, welche mit Hilfe ihrer religösen Organisation sogar die Könige ernannten ...
Nietzsche