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Prof. Hermann Wilhelm Vogel *26.03.1834 †17.12.1898, Fotochemiker und Entdecker der Farbsensibilatoren für die naturgetreue Farbwiedergabe von Fotografien.
Ab 1864 übernahm er den Lehrstuhl für Photochemie an der Berliner Gewerbeakademie.
Photographische Rundschau: 1899 (Nachruf) - 1900 (Vita)
↑ bei Wikipedia

16 Bändiger Brockhaus 1894-1896, Band 13, Photographie:
In Kunststädten, wie Berlin, Düsseldorf, München, Dresden, bilden diese Ölreproduktionen bereits einen großartigen Handelsartikel. Jedoch wurde die Mehrheit dieser Bilder durch Einfluß der Bearbeitung des Negativs mit der Hand mehr oder weniger beeinträchtigt. H. W. Vogel beseitigte den Grundfehler der P., die falsche Wirkung der Farben. Er erkannte bereits 1873, daß Bromsilber durch Beimischung von Stoffen, welche die gelben und roten Strahlen absorbieren (z. B. rote und grüne Anilinfarben), empfindlich wird für gelbes und rotes Licht. Aus dieser Entdeckung entwickelten sich im Laufe der Zeit die farbenempfindlichen (isochromatischen und orthochromatischen) Verfahren, welche Platten liefern, die für Gelb, Rot, Grün und Blau nach Maßgabe von deren Helligkeit empfindlich sind. Durch Einführung dieser farbenempfindlichen Verfahren trat die P. in ein neues Stadium. Die Aufnahme alter Ölbilder in den richtigen Tonverhältnissen bietet jetzt keine Schwierigkeiten mehr. Ein Übelstand der ältern farbenempfindlichen Verfahren war die Notwendigkeit der Anwendung eines gelben Strahlenfilters, um die zu starke Wirkung der blauen Strahlen herabzumildern. Bei dem farbenempfindlichen Kollodiumverfahren war dieses Strahlenfilter durch Anwendung eines stark mit Eosin versetzten Kollodiums bereits eliminiert. In dem Gelatineemulsionsverfahren gelang es Obernetter und ? H. W. Vogel, Emulsionsplatten zu fertigen, die auch ohne gelbes Strahlenfilter P. in den richtigen Tonverhältnissen lieferten, und zwar durch Anwendung des Eosinsilbers. Dasselbe ist namentlich von Bedeutung für Aufnahmen von Landschaften und farbigen Kostümen, Teppichen, farbigen mikroskopischen Präparaten u. s. w. Aus dem farbenempfindlichen Verfahren ging später der Naturfarbendruck (s. d.) hervor.
↑ s.a. H.W. Vogel, Brockhaus Konversationslexikon, 14. Auflage, 1894-1896

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© Hartwig 2011 - [Stand: 08.12.2019]