Spaziergang auf dem Friedhof Columbiadamm, ehem. Garnison-Friedhof (31.05.2007)
 
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Günther Bruno Fuchs

Günther Bruno Fuchs, geb. 3.7.1928 in Berlin, wo er am 19.4.1977 starb (und fast nichts über ihn im Internet, aber immerhin ein Ehrengrab). Den Stein gestaltete Günter Anlauf (1924-2001).
Fuchs war Graphiker und Schriftsteller; als letzterer wurde er bekannt für die kleine literarische Form, etwa Kalender- und Fibelgeschichten. Einige Bücher erschienen bei Hanser, darunter auch eine dreibändige Werkausgabe. Sein Autorenfilm Denkmalsforschung entstand 1972 als Produktion des Literarischen Colloquiums Berlin für den WDR und SFB.

1977 schrieb Robert Wolfgang Schnell in einem Nachruf auf seinen Freund Günther Bruno Fuchs: "Ein paar Flaschen Bier hatten wir und unendlich viel zu erzählen. Von dem, was uns begeisterte, von dem, was uns traurig machte. Damals spielte die Rede, die Dehmel am Grab Liliencrons hielt, für mich eine große Rolle. Darin steht der Satz: 'Er war ein Ritter, manchmal auch ein Strauchritter.'"

Ein Esel beschimpft eine Lehrerin (von GBF)

Der Irre is gestorben

Im Wartesaal, wenn die Züge Verspätung hatten,
erzählte er Märchen aus 1000 und einer Nacht.

Er verstand es nie, richtig zu grüßen. Auf guten Tag
sagte er immer: vielleicht.

Man weiß, er zog seinen Hut vor den Hunden.
Seine Koenigskrone aus Zeitungspapier
trugen die Kinder nach Hause.

Der Fünfzeiler im Ortsteil seiner Zeitung
schloß mit den Worten:
es war seine letzte Nacht,
als er im Park auf den Baum stieg.

Gerüchte gehen, er habe vergessen, sich festzuhalten,
als er den Friedensappell an die Welt sprach.

Günther Bruno Fuchs

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© W. Hartwig 2007 - [Stand: 12.06.2007]css